Folgen von Corona für das Bundespersonal

Von: Christof Jakob, VPOD Bern Bundespersonal

Löhne, Homeoffice, Büros: Corona wird auch längerfristig die Arbeitsbedingungen der Bundesangestellten verändern. An den Lohnverhandlungen vom 25. Mai mit Bundesrat Maurer wurden erste Schritte besprochen.

Die Verhandlungen der Personalverbände mit Bundesrat Maurer vom 25. Mai 2020 zeigten auf, dass sich aufgrund von Corona einiges ändern wird für das Bundespersonal. Die Vertretung der Interessen des Personals durch den VPOD wird dabei wichtig sein.

Löhne

An den Lohnverhandlungen vom 25.Mai 2020 wies Bundesrat Maurer auf die düsteren wirtschaftlichen Aussichten bedingt durch die Corona-Krise und die negative Teuerungsprognose (-1%) hin. Angesichts der grossen Ungewissheiten über die Entwicklung forderte die VPOD-Präsidentin und Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber, dass für Lohnmassnahmen 1% eingestellt wird ins Budget, um einen Spielraum zu schaffen und im November auf die aktuelle Lage reagieren zu können. Bundesrat Maurer sieht momentan keinen Spielraum für Lohnmassnahmen, will keine Erwartungen wecken und voraussichtlich die bisher vorgesehenen 0.6% aus dem Budget streichen. Er lehnt andererseits aber auch Sparpakete zumindest für 2021 ab. Weitere Verhandlungen finden im November 2020 statt.

Homeoffice

22'000 Bundesangestellte, die im Homeoffice arbeiten, sollen bis Ende August schrittweise wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Dafür sollen die Voraussetzungen geschaffen werden (Abstände, Plexiglasscheiben...).
Der Bundesrat hat aber auch begriffen, dass es nicht sein wird wie vorher: Aufgrund der gemachten Erfahrungen soll ein Homeoffice-Konzept erarbeitet und Ende September mit den Personalverbänden diskutiert werden. Soll es einen Anspruch auf Homeoffice geben? Soll Homeoffice vom Arbeitgeber angeordnet werden können? Wann und wie sollen Miet- und Infrastrukturkosten entschädigt werden? Sollen Präsenzzeiten verschoben werden, um den ÖV zu entlasten?
Der VPOD wird sich dafür einsetzten, dass Homeoffice für die Angestellten eine Verbesserung und keine Falle wird.

Neubau EDA gestoppt

Folgen haben die Erfahrungen der Corona-Zeit auch für die Planung der zukünftigen Arbeitsplätze. Braucht es noch Arbeitsplätze für alle Angestellten, wenn viel mehr im Homeoffice gearbeitet wird? Sollen noch Grossraumbüro gebaut werden. Um solche Fragen zu klären, hat der Bundesrat den in Zollikofen geplanten Neubau für über 1'000 Arbeitsplätze für das EDA jedenfalls vorläufig gestoppt.