Klatschende Ohrfeige für das Personal in den Pflegeheimen

Von: Angela Zihler und Tanja Bauer

Das Personal in den Pflegeheimen hat unter Schwierigkeiten während des ganzen Jahres Überdurchschnittliches geleistet und ist weiterhin stark gefordert. Doch mehr als Applaus soll nicht drin liegen: Die Finanzkommission schlägt eine Nullrunde für das Personal vor. Der Voranschlag 2021 sah ursprünglich noch ein minimales Lohnsummenwachstum von 0.7 Prozent für die subventionierten Betriebe vor. Der VPOD fordert den Grossen Rat auf, den Entscheid zu korrigieren und den Einsatz des Personals zu honorieren.

Nachdem dem Pflegepersonal monatelang applaudiert wurde, folgt nun die Ernüchterung. Die Mehrheit der Finanzkommission streicht das vorgesehene minimale Lohnsummenwachstum aus dem Budget raus. Das ist das falsche Signal gegenüber dem Personal, das zu Beginn der Pandemie zu wenig Schutzmaterial zu Verfügung hatte, sich immer flexibel zeigte, Überstunden leistete und dennoch versuchte, gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern einen möglichst normalen Alltag zu gestalten. Das Personal in den Pflegeheimen wird aufgrund steigender Krankenkassenprämien Anfang 2021 faktisch sogar weniger Geld im Portemonnaie haben als vorher.

Tanja Bauer, Präsidentin des VPOD: «Eine Nullrunde ist nicht akzeptabel. Es braucht endlich Respekt und mehr Mittel in der Langzeitpflege. Der Kanton ist hier in der Pflicht.»