Die jährlichen Lohnverhandlungen der Personalverbände VPOD, SBK und VSAO mit den Berner Spitälern und Kliniken sind abgeschlossen: 1,5% der Lohnsumme werden für den Teuerungsausgleich bezahlt. Weiter geht das Spitalzentrum Biel: es bezahlt einen Teuerungsausgleich von 2%. Die Personalverbände haben den Anträgen zugestimmt, weil sie die finanzielle Notlage der Spitäler und Kliniken kennen. Sie weisen aber darauf hin, dass die Angestellten mit diesem Ergebnis eine Lohnkürzug hinnehmen müssen.
Die konstant hohe Arbeitsbelastung, die massive Teuerung und die Erhöhung der Krankenkassenprämien belasten die Angestellten der Spitäler und Kliniken. Es muss Bewegung in die Löhne kommen: und zwar nach oben. Für Meret Schindler vom VPOD ist klar: «Das Personal hat im letzten Jahr enorme Leistungen erbracht. Diese müssen endlich honoriert werden. Das Ergebnis der Lohnverhandlungen – insbesondere unter Berücksichtigung der höheren Zulagen – stopft nur knapp das inflationsbedingte Loch im Portemonnaie».
Neu bezahlen alle Spitäler und Kliniken ab dem 1. April 2023 mindestens 7.00 Franken Zulagen pro Stunde für Nacht- und Wochenenddienste. Zusätzlich verpflichten sie sich, über die nächsten Jahre den Betrag schrittweise zu erhöhen, bis 10.00 Zulagen pro Stunde bezahlt werden. Auch hier gibt es Betriebe, die bereits weiter gehen – so bezahlt die Inselgruppe ihren Angestellten 8.00 Franken und das Spitalzentrum Biel 10.00 Franken pro Stunde. Die Mitglieder der Personalverbände sehen diesen Betrag als fair und gerecht an, wie sie in Umfragen betonen. Die anspruchsvollen und belastenden Nachtdienste werden aus ihrer Sicht damit angemessen honoriert.
Alle Spitäler wollen zudem die Löhne einzelner Berufsgruppen anheben. Dafür werden mindestens 0,2% der Lohnsumme investiert, im Spitalzentrum Biel 0.4% und in der Inselgruppe sogar 0,5%. Zudem werden die Lohntabellen in allen Betrieben um die gewährte Teuerung angehoben. Janine Junker vom VSAO dazu: «Dank der Anhebung der Gehaltstabellen haben auch Assistenzärzt:innen höhere Einstiegslöhne. Dies ist enorm wichtig für die Berner Gesundheitslandschaft. »
Dieses erfolgreiche Verhandlungsergebnis für die Personalverbände kommentiert Marion Ebinger vom SBK: «Für die Pflegefachleute ist dieser Teilerfolg ein wertvolles Zeichen der Anerkennung für ihre wichtige, herausfordernde Aufgabe! Wir hoffen, dass der Pflexit, damit gebremst wird. Für die Umsetzung der Pflegeinitiative sind aber weitere Schritte nötig».