Nur 0,5% Teuerungsausgleich: Ein Affront

Von: Christof Jakob und Angela Zihler

Der VPOD ist empört über die heute vom Grossen Rat völlig ungenügend festgesetzten Lohnmassnahmen für das Personal im Kanton Bern: Bei einer Teuerung von 3% wurde ein Teuerungsausgleich von 0.5% beschlossen: Dies führt zu einer deutlichen Senkung der Reallöhne und damit zu einem Kaufkraftverlust für das betroffene Personal! Der Kanton Bern gerät damit bei den Löhnen, insbesondere bei Lehrkräften und im Gesundheits- und Sozialbereich, noch mehr in Rückstand: Das kann er sich beim aktuellen Personalmangel nicht leisten. Nächstes Jahr braucht es dringend einen Effort, um den Rückstand bei der Teuerung aufzuholen.

1'500 Personen haben am 18. November in Bern unter dem Motto «Preise rauf? Löhne rauf!» protestiert. Ihr Anliegen wurde im Grossen Rat nicht gehört. Der Kanton Bern gerät damit auch weiter in Rückstand gegenüber anderen Kantonen, der Bundesverwaltung und privaten Arbeitgebern. Zumindest wird für individuelle Massnahmen für das Kantons- und Lehrpersonal 1.5% zur Verfügung stehen (0.7% sind dafür budgetiert, weitere 0.8% Rotationsgewinne verursachen keine Mehrkosten für den Kanton). Damit können Erfahrung und Leistung honoriert werden.

Besonders gravierend ist aber der Entscheid für die Angestellten in den subventionierten Betrieben wie Altersheimen, der Spitex und sozialen Institutionen. Da sie kaum von Rotationsgewinnen profitieren können, stehen ihnen mit dem aktuellen Budget neben den 0,5% für die Teuerung nur 0,7 % für individuelle Massnahmen zur Verfügung.

Vom Budget des Kantons betroffen sind zudem viele weitere Angestellte des Service Public: die Mitarbeitenden der Gemeinden, die Angestellten des öffentlichen Regional- und Ortsverkehrs sowie kulturellen Institutionen. Deren ArbeitgeberInnen orientieren sich für die Lohnmassnahmen am Kantonsbudget.

Der VPOD wird 2023 bereits im Februar mit dem Regierungsrat verhandeln und fordern, dass genügend Mittel im Budget 2024l eingestellt werden, um den Rückstand bei der Teuerung wieder aufzuholen.