Im Frühling präsentierte der Kanton eine Rechnung mit 358 Mio. Franken Überschuss. Dazu hat das Personal mit seinem Einsatz beigetragen, wurde aber mit einem mickrigen Teuerungsausgleich abgespeist. Für die Kantonsangestellten, die Lehrpersonen und das Personal in den subventionierten Betrieben gab es anfangs Jahr 0.5% Teuerungsausgleich bei einer Teuerung von fast 3%. Mit dieser Reallohnsenkung war Bern im Kantonsvergleich das Schlusslicht.
Über 16'000 Betroffene haben im Frühling mittels einer Petition der Personalverbände für 2024 einen Teuerungsausgleich von mindestens 3% verlangt. Angesichts der für 2023 erwarteten Teuerung von 2.3% gerät der Kanton mit einem Ausgleich von 2% noch mehr in Rückstand. Und auch im Folgejahr ist nicht geplant, den Rückstand bei der Teuerung aufzuholen. Im Gegenteil: Im Finanzplan sind für die Teuerung per 1.2025 nur 0.5% vorgesehen. Das reicht nicht, denn für 2024 wird eine Teuerung von 1.5% erwartet.
Gerade bei den subventionierten Betrieben wie Altersheimen, Spitex und sozialen Institutionen sind auch die für individuelle Lohnmassnahmen zur Verfügung gestellten 0.7 Lohnprozente ungenügend. Diese Betriebe haben kaum Rotationsgewinne, mit denen sie die kantonalen Lohnmassnahmen aufbessern können.
Der VPOD wird vor dem definitiven Entscheid im Grossen Rat auf die ungenügenden Lohnmassnahmen reagieren. Während für Firmen die Steuern gesenkt werden sollen, wird dem Personal der verdiente Teuerungsausgleich verweigert. Das ist inakzeptabel. Der Teuerungsausgleich für das Personal muss mindestens 3% betragen.