Petition gegen Schliessungen in UPD wirkt

Von: Meret Schindler

Im Januar 2024 gab die UPD-Leitung bekannt, massiv Personal zu entlassen und mehrere Angebote per sofort einzustellen. Der VPOD lancierte eine Petition, auch politische Vorstösse wurden eingereicht. Der Widerstand zeigt Erfolge.

Übergabe Petition gegen Schliessung zfV

Im Januar 2024 gab die UPD-Leitung bekannt, massiv Personal zu entlassen und mehrere Angebote für Menschen mit psychischen Krankheiten, wie auch für deren Angehörige, per sofort einzustellen. Die Empörung war enorm, viele solidarisierten sich mit den Betroffenen und engagierten sich für den Erhalt. Der VPOD lancierte eine Petition, welche innert sieben Tagen unglaubliche 6’571-mal unterschrieben wurde. Auch politische Vorstösse wurden im Grossen Rat eingereicht unter anderem von VPOD-Mitgliedern. Unterdessen hat sich vieles getan.

Verwaltungsrat zurückgetreten

Im April wurde bekannt, dass Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg die Verwaltungsratspräsidentin der UPD nicht wiederwählen wird. Der Verwaltungsrat ist darauf in Globo zurückgetreten. Und auch der Direktor wurde ersetzt und bereits am 1. Juli startet der neue CEO, Josef Müller.

IG Metro gegründet

Das Metro wurde geschlossen. Die IG Metro wurde unabhängig von der UPD als Verein gegründet. Noch ist nicht abschliessend geklärt, wie das dringend nötige Angebot finanziert und wo es betrieben wird. Der Druck scheint jedoch zu wirken und alle Akteur:innen sind nun gewillt, das Angebot wieder zu eröffnen.

Recovery College

Im Grossen Rat wurde das Recovery College, nebst dem Metro, sehr wohlwollend besprochen und ein Vorstoss wurde angenommen, um die Finanzierung weiterzuführen. Auch das Recovery College wird wohl unter neue Schirmherrschaft gestellt. Und auch da hat der Druck gewirkt: Alle wollen das Wissen erhalten und weiterführen.

Beim Sozialdienst falsch gerechnet

Bereits kurz nach der Übergabe der Petition und nachdem ein Sozialplan für die Angestellten der UPD ausgehandelt war, wurde bekannt, dass die Anzahl Sozialarbeitenden mit der Anzahl Klient:innen der UPD korreliert. Es zeigte sich, dass mit falschen Zahlen gerechnet wurde. Am Ende wurden 2,5 Stellen abgebaut, statt deren 11. Mit einer Prozessoptimierung können zudem die Klient:innen neu zu einem früheren Zeitpunkt, im stationären Setting, sozialarbeiterische Leistungen beanspruchen.

Wermutstropfen Holzplatz

Der Holzplatz wurde per 1. Februar 24 geschlossen. Alle Angestellten wurden in die Gärtnerei überführt und auch die Personen, welche das Tagesprogramm im Holzplatz besuchen, können weiterbeschäftigt werden in der Gärtnerei. Politisch hat der Holzplatz keine Mehrheit gefunden. Weder der Regierungsrat noch das Parlament haben den direkten Nutzen erkannt. Das Gebäude steht zum Verkauf. Unerklärlicherweise wird das Gebäude nicht bis zum Verkauf weiterbetrieben.

War es das Wert?

In kurzer Zeit, vom 20. Januar bis Ende Februar, wurde viel Geschirr zerschlagen. Die Angestellten standen unter unvorstellbarem Druck, Existenzen waren gefährdet. Auch für Betroffene und ihre Angehörige hat es nichts gebracht. Das Vertrauen anderer Institutionen in die UPD als Partnerin wurde massiv erschüttert. Dass sich die ehemalige Führungsriege der UPD und die GSI des Kantons gegenseitig die Schuld zugewiesen haben, hinterlässt einen schalen Beigeschmack.

Der Druck der Mitarbeitenden, der Klient:innen, der Öffentlichkeit hat zu einem grossen Teil gewirkt. Ungut, ist es überhaupt so weit gekommen.