Hände weg von unseren Renten!

15'000 Frauen und Männer protestierten am 18. September 2021 gegen den geplanten Abbau bei den Renten und insbesondere gegen die Erhöhung des Rentenalters auf Kosten der Frauen.

Mehr Infos zur Kundgebung, den Reden und Forderungen findest du hier. Hier geht es zu den Demofotos.

Der unsägliche Vorschlag für die AHV21 liegt vor und wurde im Juni im Nationalrat beraten. Die nationalrätliche Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK-N) und eine bürgerliche Mehrheit will die AHV auf Kosten der Frauen reformieren, anstatt die Renten für Frauen zu verbessern. Das lassen wir uns nicht bieten - gemeinsam kämpfen wir gegen die AHV21!

Nach Scheitern der Altersreform 2020 waren aus bürgerlichen Kreisen zwei Zukunftsstrategien zu vernehmen: Man mache jetzt eine «schnelle» Reform unter den Bürgerlichen, die einzig aus der Erhöhung des Frauenrentenalters bestehe.

Noch nie wurde dem Parlament eine Vorlage beraten, die für eine Rentenaltererhöhung derart mickrige Übergangsmassnahmen vorsah. Gerade mal sechs Frauenjahrgänge sollen von Übergangsmassnahmen profitieren. Die volle Rentensenkung trifft also auch Frauen, die heute kurz vor der Pensionierung stehen und nie eine Chance hatten, sich eine anständige Rente zu erarbeiten. Zudem: es gehen heute diejenigen Frauen früher in Pension, die es sich leisten können. Alle anderen arbeiten sowieso schon länger. Sie also sollen mit der aktuellen Reform noch mehr bluten.

Für die Gewerkschaften, allen voran den VPOD ist jedoch bereits länger klar: keine Rentenaltererhöhung auf Kosten der Frauen. Frauen haben heute im Schnitt bereits 1/3 tiefere Renten als Männer. Da sollte das Parlament ansetzen, nicht bei fragwürdigen Erhöhungen des Rentenalters unter dem Deckmantel der Gleichstellung.

Die Rentensituation der Frauen in der Schweiz ist prekär. Die Medianrente der Frauen, die eine AHV- und BVG Rente beziehen, liegt unter 3000 Franken pro Monat. Dabei gilt es im Hinterkopf zu behalten, dass fast ein Drittel aller Frauen gar keine Rente aus der zweiten Säule erhält. Natürlich steigt die Erwerbsquote bei den jüngeren Frauen nach wie vor, doch ein Vergleich mit den Männern zeigt, dass auch sie zunehmend Mühe haben, im Alter eine Rentenhöhe zu erreichen, von der sich sorgenlos leben lässt. Die gesetzlich geschützten, maximal möglichen Rentenleistungen aus AHV und BVG betragen für eine männliche Einzelperson im Jahr 2021 CHF 4370 Franken. Auch damit bewegt man sich nicht im Luxussegment.

Frauen arbeiten heute. Sie arbeiten viel und sie arbeiten zu tiefen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen. Oft werden sie in die Teilzeitarbeit getrieben, weil ein Vollzeitpensum wie beispielsweise in der Pflege sowohl körperlich wie auch aus Vereinbarkeitsgründen kaum machbar ist. Die AHV ist die einzige Säule, die für die Frauen heute funktioniert. Sie aber soll mit der kommenden Vorlage geschwächt werden, statt ausgebaut.

Die Vorlage im Parlament ist also derart schlecht, dass alle linken Parteien gemeinsam mit den Gewerkschaften auf Referendumskurs sind. Ziel ist, dass diese Reform weder so schnell noch so widerstandslos durchgehen wird, wie es in bürgerlichen Abbaufantasien wohl zu und her geht.

Für uns ist klar, wir lassen uns diesen Rentenabbau auf Kosten der Frauen nicht bieten!

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