Lohnverhandlungen für 2024
Bundesverwaltung
An der 1. Lohnverhandlung haben VPOD und Personalverbände gemeinsam den vollen Ausgleich der Teuerung (inkl. nicht voll gewährte Teurung der beiden Vorjahre) und Spielraum für Reallohnmassnahmen gefordert. Bundesrätin Keller-Sutter dagegen will die Sparschraube anziehen. Im Finanzplan ist nur 1% für Lohnmassnahmen eingestellt. Das reicht bei weitem nicht angesichts der hohen Teuerung und des Nachholbedarfs aus den Vorjahren. Die Finanzministerin will aber mit Hinweis auf die Schuldenbremse im Budget momentan keine höheren Lohnmassnahmen einplanen. Zudem sind Querschnittkürzungen von 2% geplant, welche auch das Personal betreffen. Eine nächste Verhandlungsrunde ist im Mai 2023 vorgesehen.
Lohnmassnahmen für 2023
Spitäler und Kliniken Kanton Bern
Die jährlichen Lohnverhandlungen der Personalverbände VPOD, SBK und VSAO mit den Berner Spitälern und Kliniken per 1. April 2023 sind abgeschlossen: 1,5% der Lohnsumme werden für den Teuerungsausgleich bezahlt. Weiter geht das Spitalzentrum Biel: es bezahlt einen Teuerungsausgleich von 2%. Die Personalverbände haben den Anträgen zugestimmt, weil sie die finanzielle Notlage der Spitäler und Kliniken kennen.
Neu bezahlen alle Spitäler und Kliniken mindestens 7.00 Franken Zulagen pro Stunde für Nacht- und Wochenenddienste. Zusätzlich verpflichten sie sich, über die nächsten Jahre den Betrag schrittweise zu erhöhen, bis 10.00 Zulagen pro Stunde bezahlt werden. Auch hier gibt es Betriebe, die bereits weiter gehen – so bezahlt die Inselgruppe ihren Angestellten 8.00 Franken und das Spitalzentrum Biel 10.00 Franken pro Stunde.
Alle Spitäler wollen zudem die Löhne einzelner Berufsgruppen anheben. Dafür werden mindestens 0,2% der Lohnsumme investiert, im Spitalzentrum Biel 0,4% und in der Inselgruppe sogar 0,5%. Zudem werden die Lohntabellen in allen Betrieben um die gewährte Teuerung angehoben.
Detaillierte Tabelle zu den Lohnmassnahmen 2023 der Spitäler und Kliniken
Kanton, Bildung, subventionierte Betriebe (Heime, Spitex...)
Der Grosse Rat hat entschieden: Der Kanton zahlt 2023 nur 0,5% Teuerungsausgleich - und das bei einer Teuerung von aktuell 3%. Bei einem Monatslohn von 5'000 Fr. heisst das unter dem Strich: Monatlich 125 Franken weniger in der Brieftasche. Und das in Bereichen, wo die Löhne eigentlich steigen sollten, weil der Kanton Bern eh schon schlecht bezahlt und Personalmangel besteht wie z.B, in Gesundheits- und Lehrberufen. 1500 Betroffene hatten am 18. November 2022 in Bern für die volle Teuerung protestiert.
Für individuelle Lohnmassnahmen stehen für die Kantonsverwaltung 1,5% zur Verfügung. Davon werden 0,8% aus Rotationsgewinnen finanziert. Da es diese bei vielen Institutionen (Heime, Spitex, Prävntion) nicht gibt, stehen dort neben den generellen Teuerungssausgleich (0,5%) nur 0,7% zur Verfügung für individuelle Lohnmassnahmen.
Die Mittel sollen in der Verwaltung insbesondere bei Mitarbeitenden mit guten Beurteilungen, die im unteren Bereich der Bandbreite eingestuft sind bzw. Lohnrückstände haben, eingesetzt werden.
Lehrkräfte erhalten ab August 2023 folgende Erhöhung ihrer Gehaltsstufen:
4 Gehaltsstufen bei 1-7 Jahren Berufserfahrung
3 Gehaltsstufen bei 8-17 Berufsjahren
2 Gehaltsstufen bei über 18 Jahren Erfahrung
Zudem sind individuelle Korrekturen für «AufholerInnen» möglich.
Bundesverwaltung
In der dritten Verhandlungsrunde am 17. November 2022 einigten sich Bundesrat Maurer und die Personalverbände auf einen Kopromiss mit generell 2,5% Teuerungsausgleich für alle Angestellten (ausgenommen sind Mitarbeitende mit einer Besitzstandgarantie). Das Verhandlungsergebnis wurde am 2. Dezember vom Bundesrat bestätigt. Vereinbart wurde auch, dass die nicht voll gewährte Teuerung (diese beträgt voraussichtlich 3%) festgehalten und 2023 wieder thematisiert wird. Der VPOD wird sich dafür einsetzen, dass die volle Teuerung nachgewährt wird.