Im Rahmen der Revision des Schulreglements wurde 2022 die Neuregelung der Tagesbetreuung von Schulkindern beschlossen. Tagesschulen und Tagis wurden zum Angebot «Tagesbetreuung» zusammengeführt. Der Zusammenschluss der Tageschulen und Tagis führte zu einschneidenden Veränderungen auf personeller, räumlicher und finanzieller Ebene. Der VPOD stellte gemeinsam mit engagierten Mitarbeitenden von Tagesschulen und Tagis Forderungen zur Umsetzung.
Beschlossen wurde dabei die Anpassung des Betreuungsschlüssels innerhalb von 4 Jahren an den der früheren Tagis und die Festlegung auf 1:6. Ein Mehrheitsantrag der Kommission Soziales, Bildung und Kultur (SBK) schlägt nun allerdings im Rahmen der Budgetdebatte vor, die Anpassung des Schlüssels auf 1:6 ausschliesslich auf den Zyklus 1 (Kindergarten bis 2. Klasse) zu beschränken. Dieser Sparversuch durch die Hintertür ist inakzeptabel und ein Affront gegen das Personal und das Wohl der Kinder.
Der Angriff auf eine gute und nachhaltige Betreuung der Schulkinder ist ein Angriff auf das Entwicklungspotential der Kinder und ein veritables Armutszeugnis. Eine Verschlechterung des Betreuungsschlüssels geht zulasten des Schulbetriebs, der Kinder, deren Familien, des Personals und letztendlich auch der Volkswirtschaft.
Der VPOD sowie eine Gruppe Mitarbeitende für eine gute Kinderbetreuung in der Stadt Bern erwarten von den Mitgliedern des Stadtrats, dass sie diesen Antrag ablehnen und stattdessen dem Minderheiten-Antrag aus der Kommission zu folgen. Die Gewerkschaft und die Gruppe Mitarbeitende rufen auf, sich am Donnerstag 14. September um 13 Uhr vor dem Stadtrat (Kulturzentrum Tell, Ostermundigen) zu versammeln.
